18. Bahnhof

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Im Jahre 1866 wurden die Konzessionen zum Bau und Betrieb zweier Bahnstrecken erteilt, einmal für die Linie Venlo-Wesel-Haltern-Münster-Osnabrück-Hamburg und zweitens von Essen nach Haltern. Damit legte man den Grundstein für Halterns Bedeutung im Eisenbahnzeitalter. Am 1. Januar 1870 wurde das Stationsgebäude der Venlo-Hamburger-Eisenbahn feierlich eröffnet und der Reiseverkehr Gelsenkirchen-Haltern-Münster aufgenommen.

In den ersten Jahren dominierte der Güter- gegenüber dem Reiseverkehr, doch mit dem 20. Jahrhundert nahm der Personenreiseverkehr deutlich zu. So wurden im Jahr 1890 69.106 Wagenladungen Güter über den Bahnhof transportiert und 52.276 Fahrkarten verkauft. Gut 20 Jahre später waren es 258.338 Wagenladungen und 203.369 verkaufte Fahrkarten.

Im Jahre 1901 erhielt Haltern ein repräsentatives Bahnhofsgebäude, das der Bedeutung dieses Eisenbahnknotenpunktes entsprach. Über etliche Jahrzehnte war die Bahn in Haltern der größte Arbeitgeber.

Während des I. Weltkrieges nahm der Güterverkehr bedingt durch die Kriegswirtschaft z.B. Munitionstransporte der WASAG Sprengstofffabrik in Sythen stark zu. Die wachsende Bedeutung Halterns als Naherholungsort in den 20er und 30er Jahren in Verbindung mit einer Zunahme der Berufsauspendler führten zum höchsten Fahrkartenverkauf in der Geschichte des Halterner Bahnhofs.

Im Zweiten Weltkrieg erlitt der Bahnhof erhebliche Schäden durch Fliegerbomben. So am 21.Februar 1945, als 20 Bomben das Bahnhofsgelände trafen. Dabei starben 23 Menschen und 61 wurden verletzt.

Nach Kriegsende am 8. Mai 1945 fand sehr rasch eine provisorische Instandsetzung der Gleisanlagen und des Bahnhofsgebäudes statt, so daß der Bahnbetrieb schnell wieder aufgenommen werden konnte.

Bis zur Währungsreform 1948 war das Umfeld des Halterner Bahnhofs an der Schnittstelle vom industriellen Ballungsraum zum ländlichen Münsterland ein berüchtigter Schwarzmarkt.

Im Jahr 1991 verlor der Halterner Bahnhof seine Bedeutung als Knotenpunkt für den Güterverkehr, nach und nach wurden zahlreiche Gleisanlagen demontiert.

Ab diesem Zeitpunkt hat die Deutsche Bahn AG den Bahnhof in Haltern ausschließlich auf den Personenverkehr umgestellt. Dies kann man z.B. an der neuen S-Bahn-Anlage „S9“ erkennen.

Dieser Podcast wurde von Robin Pötter, Hendrik Hüser und Michel Deitermann im Grundkurs Geschichte der Jahrgangsstufe 12 des Joseph-König-Gymnasium Haltern am See im Schuljahr 2014/15 verfasst.

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